Markisen reinigen - Frühjahrsputz für Ihren Platz in der Sonne!

Frühjahrsputz – für viele ein böses Wort! Dabei bringt er Frische und Wohnlichkeit ins Haus und ganz nebenbei bleibt Ihr Hab und Gut länger erhalten und ansehnlich. Denn: die Pflege macht's! Das gilt natürlich auch für Ihre Markise! Wenn Sie diese regelmäßig reinigen und pflegen, haben Sie lange Freude an Ihr. Also los – mit den Tipps von rolllra ist die Arbeit zügig getan!

von Jörg Rapp

Besonders das Markisentuch möchte etwas gepflegt werden, es ist der anfälligste Teil Ihrer Markise für Verschmutzung und Beschädigung. Eine gute Nachricht gleich vorweg: Sie müssen keine teuren Mittelchen für eine Grundreinigung anschaffen! Spezielle Markisentuchreiniger sind in der Regel nicht notwendig. Anders sieht es allerdings aus, wenn Sie Probleme mit Grünbelag oder Schimmel haben, aber dazu später mehr! Starten wir erst mal mit einer normalen Erstreinigung!

Putzutensilien bereit legen

Was Sie zur Hand haben sollten

Nicht erschrecken! Die Liste sieht auf den ersten Blick ziemlich lang aus. Aber das meiste sind Dinge, wie sie in jedem Haushalt üblicherweise vorhanden sind! Hier die Checkliste:

  • Handfeger/ Besen, eventuell mit Teleskopstiel

  • farbloses Radiergummi/ Schmutzradierer

  • Eimer mit warmen Wasser (nicht über 40°C)

  • milde Seife oder Flüssigwaschmittel, eventuell Spülmittel für Gestell

  • weicher Schwamm/ Bürste (z.B. Autoreinigungsbürste mit sehr weichen Borsten)

  • eventuell Backpulver, Essig, Salz (Schimmelentferner, Grünbelagentferner)

  • eventuell Gartenschlauch

  • eventuell Schmiermittel/ Öl für die beweglichen Teile

  • eventuell Imprägnierung

  • standfeste Leiter

Nähte & Farben erhalten - schonend reinigen!

Bitte nicht!

Nutzen Sie für die Reinigung bitte keinen Hochdruckreiniger oder Dampfreiniger! Es ist verführerisch, weil man sich damit ein schnelles Ergebnis erhofft, aber beides kann die Imprägnierung Ihrer Markise zerstören. Zudem kann sogar die Farbe verblassen, auch wenn Sie ein durchgefärbtes Markisentuch besitzen. Mit viel Pech könnten sich beim Hochdruckreiniger sogar die Nähte lösen. Das wäre doch mehr als ärgerlich und verursacht Ihnen am Ende nur mehr Arbeit, wenn Sie dann das Tuch ersetzen müssen.

Segeltuch oder Kunstfaser

Ein kleiner Exkurs in die Stoffkunde

Markisentuch ist nicht gleich Markisentuch! Ältere Modelle sind meist aus Segeltuch gefertigt, das hat hervorragende Eigenschaften für seinen Zweck: es ist besonders reißfest und wetterbeständig, UV-stabil sowie formfest und dabei dennoch dehnbar und leicht vom Gewicht.

Heutige Markisen werden meist aus Kunstfaserstoffen hergestellt, bestehen aus Acrylfaser, Polyvinylchlorid (PVC) oder auch Polyester. Diese sind in der Herstellung kostengünstiger, aber liefern die gleichen Eigenschaften wie das Segeltuch. Darüber hinaus trocknen Kunstfaser-Markisentücher schneller und sind langlebiger in Bezug auf Form, Farbe und Beschaffenheit.

Oft kommen Kunstharze zur Stoffveredelung zum Einsatz und dienen in erster Linie der Imprägnierung.

Grundsätzlich ist der Reinigungsvorgang identisch zu handhaben, nur falls Sie doch Spezialreiniger brauchen, sollten Sie schauen, welches Mittel für Ihr Tuch geeignet ist.

auf weiche Borsten achten

An den Schwamm, fertig, los!

Wir starten mit der Reinigung beim Markisentuch. Dies ist meist der schmutzigste Teil der Markise, da die Gelenkarme und das Gestell darunter liegen. Lesen Sie hier nach, wie Sie Schritt für Schritt vorgehen:

  1. Groben Schmutz beseitigen: Nehmen Sie einen weichen Handfeder oder Besen zur Hand und fegen Sie das Tuch sanft ab. Üben Sie keinen Druck aus und schrubben Sie nicht, sonst arbeiten Sie feine Schmutzpartikel ins Markisentuch ein!

  2. Kleine Flecken entfernen: Mit einem farblosen Radiergummi oder einen Schmutzradierer, wenn Sie so etwas im Haus haben, können Sie kleine Flecken meist leicht beheben. Reiben Sie nicht zu stark an der Stelle!

Schwamm und Seifenlauge
  1. Größere Verschmutzung beseitigen: Stellen Sie sich eine Seifenlauge her, entweder mit einer sanften Seife oder auch mit einem Feinwaschmittel. Achten Sie darauf, dass das Wasser nicht mehr als 40°C hat, da sonst die Imprägnierung Schaden nehmen könnte. Bringen Sie die Seifenlauge mit einem weichen Schwamm oder einer sanften Bürste (eventuell Autoreinigungsbürste) auf, sodass sich richtig Schaum bildet und lassen Sie die Lauge dann ca. 15-30min einwirken. Wenn es sehr heiß ist, sollten Sie die Einwirkzeit verkürzen, nicht dass die Seifenlauge eintrocknet. Jetzt können Sie mit klarem Wasser (eventuell auch mit einem Gartenschlauch) die Markise solange abspülen, bis alle Seifenreste vollständig beseitigt sind.
  2. Trocken lassen – besonders wichtig: Lassen Sie das Markisentuch vollständig durchtrocknen! Wird es feucht oder gar nass eingefahren, entstehen ganz schnell Stockflecken oder gar Schimmel! Auch die Bildung von Grünbelag wird begünstigt.

Vogelkot ist ein Ärgernis - aber leicht zu beheben!

Hartnäckige Gegner

In der Regel wäre der Reinigungsvorgang vom Markisentuch nun abgeschlossen, aber oftmals hat man es doch noch mit hartnäckigen Gegnern zu tun. Gut, dass es da bewährte Hausmittelchen gibt! Zumindest für einen Großteil von Flecken. Hier nun unsere Tipps in Spezialfällen:

  1. Vogelkot
    Vogelkot ist einfach ärgerlich, aber meist nicht zu verhindern, wenn die Markise genutzt wird. Lassen Sie diesen möglichst nicht eintrocknen! In Verbindung mit der Sonneneinstrahlung kann der Kot die Tuchfasern schädigen und porös machen, es drohen Risse.
    Bei frischem Kot: Meist reicht ein feuchtes Tuch, um das kleine Malheur direkt zu beseitigen, eventuell etwas milde Seife mit auf das Tuch geben oder Flüssigwaschmittel.
    Bei eingetrocknetem Kot: Eventuell reicht schon das Einweichen mit Seifenlauge, um den Vogelkot wieder anzulösen. Wenn nicht, kann auch verdünnter Essig, Salzwasser oder Gallseife zum Einsatz kommen.

Wir lieben Blumen! Aber keinen Blütenstaub!
  1. Frischer Blütenstaub
    Frischer Blütenstaub scheint zunächst harmlos, kann aber mit nur wenig Feuchtigkeit zu einem unschönen Schmutzfilm werden. Am besten also direkt abfegen, absaugen (Achtung: Saugleistung nicht zu hoch einstellen!) oder mit einer Fusselrolle abstreifen.

  2. Stockflecken
    Stockflecke gelten als besonders hartnäckig, aber die gute Nachricht ist: sie schädigen das Markisentuch nicht! Sie sind ein rein optischer Makel. Möchten Sie Ihnen dennoch zu Leibe rücken, können Sie diese mit Essigwasser behandeln oder einen Brei ansetzen aus Backpulver und wenig Wasser und diesen auf die Flecken sanft einreiben. Anschließend jeweils mit Wasser nachspülen.

manchmal geht es leider doch nicht ohne Spezialmittel
  1. Schimmelflecken
    Schimmelflecken sind leider die ersten Kandidaten, um ein Spezialmittel einzusetzen. Zwar können Sie auch eine Behandlung mit Essigwasser versuchen, in der Regel ist ein Schimmelentferner für Markisentücher (ohne Chlor) aber doch effektiver. Dieser tötet Sporen zudem nachhaltiger ab.

  2. Grünbelag
    Grünbelag ist der Endgegner! Dieser ist nur durch spezielle Grünbelag-Entferner zu beseitigen, besonders, weil er meist sich schon jahrelang angesetzt hat. Grünbelag entsteht zudem durch Mikroorganismen, die es nachhaltig abzutöten gilt, damit die Reinigung wirklich dauerhaft Wirkung zeigt. Erhältlich ist das Mittel in jedem gut sortierten Baumarkt.

eine Imprägnierung schützt Ihre Markise langjährig

Endlich sauber! Und nun?

Natürlich haben wir so vorsichtig gearbeitet, dass wir die Imprägnierung nicht angegriffen haben. Dennoch verliert diese nach ca. 5-10 Jahren Ihre Wirkung, je nach Beanspruchung durch Wetter und Nutzung. Es empfiehlt sich also alle 2-3 Jahre die Imprägnierung aufzufrischen. Passende Mittel in Form von Sprays oder Emulsionen auf Wachs- oder Paraffinbasis und/ oder mit Nanotechnologie finden Sie in Ihrem Baumarkt.

kein Haarspray!

Ein Trick, der keiner ist

Das Gerücht hält sich hartnäckig: Imprägnierung mit handelsüblichem Haarspray... Dies empfehlen wir ausdrücklich NICHT! Zum einen ist die imprägnierende Wirkung nicht erwiesen und zum anderen sind in Haarsprays Inhaltsstoffe (z.B. Duftstoffe), die dem Markisenstoff eher schaden als gut tun.

Endspurt: Gelenkarme und Gestell
Das Vorgehen bei den festen Elementen der Markise ist vergleichbar mit dem beim Markisenstoff. Starten Sie wieder mit der trockenen Entfernung von grober Verschmutzung wie Spinnweben oder Staub mit einem weichen Handfeger oder Besen. Dann können Sie wieder mit Seifenlauge oder in diesem Fall auch Spüli-Wasser feucht weiterarbeiten. Auch hier sollten Sie einen Schwamm ohne raue Oberfläche wählen, um keine Kratzer zu verursachen. Bei hartnäckigen Flecken empfehlen wir den Backpulver-Wasser-Brei einzusetzen. Alles auch wieder gut trocknen lassen und die beweglichen Teile an den Gelenken mit einem Spritzer Schmiermittel geschmeidig halten, fertig!

Grill- & Kochdämpfe unter der Markise vermeiden

Extra-Tipp!

Wir von rolllra wissen: das Grillen ist uns Deutschen im Sommer heilig! Dennoch: stellen Sie den Grill nicht unter das geöffnete Markisentuch! Das gilt ebenso für eine moderne Outdoorküche! Kochdämpfe, Fett, Rauchschwaben und Rußpartikel verursachen Flecken im Stoff und begünstigen die Bildung von Grünbelag!

zum Produkt...
unauffälliger Windsensor

Weiterer Schutz für Ihre Markise

Wie schon oben erwähnt, mag Ihre Markise nicht wirklich Feuchtigkeit, deswegen sollte sie bei Regen schnellstmöglich eingefahren werden, am besten bevor die ersten Tropfen fallen. Sollte Sie der Regen mal überrascht haben, fahren Sie die Markise nach dem Schauer zum Trocknen wieder aus. Auch Wind kann Ihren Sonnenschutz beschädigen, aber natürlich bekommt man diesen nicht immer sofort mit. Wir von rolllra haben da natürlich eine praktische Lösung parat: unseren Windsensor! Dieser kann ganz unauffällig am ausfahrbaren Teil Ihrer Markise angebracht werden und registriert dann kleinste Schwingungen. Wird ein voreingestellter Wert überschritten, wird die Markise automatisch eingefahren und ist so vor Windschäden geschützt!

zum Produkt...
Markisenautomation: Sonnen-/Windsensor

Noch ein bisschen mehr Luxus

Einen Windsensor führen wir zusätzlich noch in einer Variante mit Sonnensensor! Hier wird nicht nur Wind erkannt, sondern auch Helligkeitswerte und je nach Einstellung wird die Markise bei starker Sonne automatisch ausgefahren oder bei wenig Sonneneinstrahlung wieder eingefahren.

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externer Funk-Empfänger in einem praktischen Kasten

Voraussetzungen für Sensoren

Beide genannten Sensoren sind Bestandteil unserer FUNK-Markisenmotoren-Reihe, sie benötigen also einen entsprechenden FUNK-Markisenantrieb, damit die Sensoren mit dem Motor korrespondieren können. Nahezu jede handelsübliche Markise lässt sich auf einen solchen Motor umrüsten. Sollten Sie jedoch einen einwandfrei funktionierenden kabelgebundenen Markisenantrieb besitzen, ist auch eine einfach Umrüstung auf FUNK mit unserem externen Funk-Empfänger möglich: kleiner Aufwand – große Wirkung!

Wenn Sie unsere Pflegetipps beherzigen und die Reinigung und Pflege regelmäßig mindestens einmal im Jahr vornehmen, ist die Arbeit schnell getan. Geben Sie starker Verschmutzung einfach keine Chance! Erfreuen Sie sich dann an einem strahlenden Markisentuch, das Ihnen verlässlich auf lange Sicht Schatten spendet und genießen Sie Ihre kleine Erholungsoase!

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